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Von Amy Eckert – Foto von Anna Siggelkow

„Aus tiefer Not“ – ein neuer Psalm im Auftrag der WGRK anlässlich der Generalversammlung 2017 in Leipzig – feierte am Dienstag, den 4.Juli, seine Weltpremiere in der Nikolaikirche. Die Komposition wurde in Zusammenarbeit von Geonyong Lee und Cord Meijering kreiert und am Ende mit stehendem Applaus honoriert.

„Das Stück war einfach erstaunlich!“ sagte die Delegierte Clariana Lia Teixeira aus Brasilien voller Begeisterung. „Es hat mir sehr gefallen.“

Die neue Partitur verband Musik der Komponisten Heinrich Schütz, Felix Mendelssohn und Leonard Bernstein sowie traditionelle koreanische Volksmusik. Der Text beinhaltete traditionelle Psalmen und Abschnitte aus tragischer Literatur aus aller Welt: Grimmelshausen aus dem Europa des 17. Jahrhunderts, Solomon Northrup, Amerika, 19. Jahrhundert, Nam Ju Kim, Asien, 20. Jahrhundert und Marc-Antoine Vumilia Muhindo aus dem Kongo.

Die Instrumentation umfasste Orgel, ein volles Orchester, Flöte, Schlagzeug und Gitarre. Die Mezzosopranistin Elisabeth Holmer spielte eine zentrale Rolle in der Aufführung des Kirchenwerks und die Reformierte Kirche in Leipzig trug ihren guten Teil dazu bei. Ihr Kirchenchor sang im Stück fast durchgehend und dies unter der Leitung von Christiana Bräutigam.

Die Sätze in „Aus tiefer Not“ wechselten von tiefer Klage bis zur Antwort mit einem hoffnungsvollen Psalm. In den tragischen Teilen des Werkes erklangen Dissonanzen: die simulierten Gewehrschüsse der kleinen Trommel, die unheimlichen leichten Töne einer Flöte und die klagende Stimme- ja sogar Schreie- der Mezzosopranistin Holmer. Im Gegensatz dazu enthielten die auf Psalmen basierenden Sätze geschlossene Harmonien der Streichinstrumente, schwebende melodische Stimmen des Chors der Reformierten Kirche und biblische Verheißungen, wie „Die mit Tränen sähen, werden mit Freuden ernten“ (Psalm 126).

Teixeira fand den Wechsel zwischen den musikalischen Sätzen zutiefst bewegend: „Worte der Tragödie gefolgt von Worten der Freude; Klänge moderner Musik gefolgt von traditioneller Kirchenmusik, Worte der Qual gefolgt von Worten der Hoffnung aus den Psalmen. Ich kann gar nicht beschreiben, wie tief mich diese Musik in meiner Seele berührt hat.“

Als die WGRK entschied, ein neues musikalisches Werk für die Generalversammlung 2017 in Auftrag zu geben, kam man schnell zu dem Konsens, dass es nur ein Psalm sein konnte.

„Psalmen bringen Gefühle in außergewöhnlicher Weise zum Ausdruck“, “erklärte der Koordinator der Generalversammlung Pf. Dr. Hanns Lessing. „Kühn sprechen sie von Themen, die über alle Kulturen hinweg verstanden werden.“ Desweiteren fügte er hinzu, dass Psalmen sowohl Leid wie auch Hoffnung in einer Weise behandeln, die besonders in unsere modernen Zeiten zu passen scheint.

Das Werk schloss mit einem „Halleluja“, gesungen vom Chor – und der Gemeinde. Es war ein dramatischer Moment, in dem die Mitglieder der Vollversammlung eingeladen waren, ihre Stimmen zur Stimme der Hoffnung hinzuzufügen, wie sie im Gospel zum Ausdruck kam.

„Von all den Momenten in diesem Stück“, sagte Teixeira, „von all den schönen Momenten, ist dies der Moment, den ich mit nach Hause nehme: die Worte „Wie fein und lieblich ist’s , wenn Brüder einträchtig beieinander wohnen!“ (Psalm 133).- „Darum geht es doch in dieser g