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Die Delegation der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen (WGRK) hat bei ihrem Besuch Nordkoreas „den dringenden Wunsch nach einem Abbau der Provokationen und Spannungen sowie die Notwendigkeit einer Wiederaufnahme des Dialogs und der Verhandlungen und den Ruf nach einer Umwandlung des Waffenstillstandsabkommens in einen Friedensvertrag vernommen“, erklärte der Generalsekretär der WGRK, Chris Ferguson, im Rückblick auf die Delegationsreise.

Der Besuch der vom 24. bis zum 29. September 2016 stattgefunden hat, erfolgte im Rahmen der schon lange bestehenden Selbstverpflichtung der WGRK, des ÖRK und der ökumenischen Bewegung im Allgemeinen, den Kontakt zu den nordkoreanischen Christen aufrecht zu erhalten und für eine friedliche Wiedervereinigung Koreas einzutreten.

Während einer Pressekonferenz, die unmittelbar im Anschluss an den Besuch in Pjöngjang  in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul abgehalten wurde, sagte Generalsekretär Ferguson: „Uns wurde sehr entschieden dargelegt, dass sich Nordkorea auch angesichts der gegenwärtigen Lage unverändert dem Frieden und der Wiedervereinigung verpflichtet weiß.”

„Wir wollen ein Ende aller Atomwaffen. Wir möchten, dass ganz Asien zu einer atomwaffenfreien Zone wird und dass die ganze Welt von der Bedrohung durch atomare Eskalation frei wird“, erklärte Generalsekretär Ferguson, „aber dafür ist es erforderlich eine Dialogplattform herzustellen, bei der alle Länder gleichermaßen Gehör finden und sich anerkannt und respektiert fühlen.“

Der Präsident der WGRK, Dr.  Jerry Pillay, meinte ebenfalls: „Wir haben zwar eine sehr starke Befürwortung der Bemühung um Frieden, Versöhnung und Wiedervereinigung gehört, aber es gibt unterschiedliche Sichtweisen und Ideen in Bezug auf das Erreichen dieser Ziele. Deswegen ist ein kollektiver Dialog und gemeinsames Engagement erforderlich.“

Talking After Church

Gastgeberin der Delegation war die Korean Christian Federation (KCF). Die Delegation nahm am Gottesdienst in der evangelischen Bongsu Kirche teil und begegnete auch Christen in der Chilgol Kirche in Pjöngjang.  Es fanden Gespräche mit der Führung der KCF statt sowie mit Herrn Kim Yong Dae, dem Vizepräsidenten der Obersten Volksversammlung der DVRK.

Die KCF wiederholte ihren dringenden Wunsch, mit Kirchen und ökumenischen Zusammenschlüssen weltweit gute Beziehungen zu pflegen und erneuerte ihre Bitte, sie sollten sich weiterhin für Frieden und Wiedervereinigung auf der koreanischen Halbinsel einsetzen. Die KCF begrüßte die Einladung, die von der WGRK ausgesprochen wurde, Vertreter zur Generalversammlung der WGRK zu entsenden, die im Juni 2017 in Leipzig stattfinden wird.

Die WGRK Delegation überreichte auch eine finanzielle Zuwendung, um die humanitären Maßnahmen und den Wiederaufbau nach den Überschwemmungen im Nordosten des Landes zu unterstützen. Auch der Nationale Rat der Kirchen Südkoreas hatte einen dringenden Aufruf  veröffentlicht, um den tausenden von  Betroffenen in Nordkorea zu helfen.

„Es wird alles getan, damit die betroffenen Menschen Häuser und einen sicheren Platz zum Leben bekommen, bevor der Winter anbricht“, teilte Chris Ferguson mit. „Bei unseren Besuchen in den Kirchen in Pjöngjang haben wir gehört, dass in zahlreichen Gebeten die Sorge um die von der Katastrophe betroffenen Menschen zum Ausdruck kam.“

Die Delegation wurde von Dr. Jerry Pillay und Generalsekretär Ferguson geleitet. Weiterhin gehörten Carola Tron, Moderatorin der Waldenserkirche am Rio de la Plata und Mitglied des Exekutivausschusses der WGRK sowie Pfarrerin Dora Arce Valentín, Referentin der WGRK für Gerechtigkeit, zur Delegation. Der Generalsekretär des Council for World Mission, Dr. Collin Cowan, begleitete die Delegation als ökumenischer Partner. Professor Victor Hsu aus Taiwan und Oberkirchenrat i.R. Paul Oppenheim aus Deutschland nahmen  als Berater an der Delegationsreise teil.