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Wünscht Jerusalem Frieden! Sicher mögen leben, die dich lieben —Psalm 122,6

Die Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen ( WGRK) lehnt den von der Trump-Regierung vorgelegten Friedensvorschlag für den Nahen Osten entschieden ab und fordert einen Plan, der alle im israelisch-palästinensischen Gebiet lebenden Völker sowie die vertriebenen Flüchtlinge berücksichtigt.

Zusammen mit mehreren unserer Mitgliedskirchen, darunter die Vereinigte Kirche Christi, die Kirche von Schottland und die Presbyterianische Kirche (USA), ist die WGRK der Ansicht, dass der Vorschlag der Trump-Regierung weder gerecht noch realistisch ist. Der Vorschlag mit dem Titel „Peace to Prosperity (Vom Frieden zum Wohlstand): Eine Vision zur Verbesserung des Lebens der palästinensischen und israelischen Bevölkerung“ würde es Israel erlauben, alle seine Siedlungen im Westjordanland sowie das Jordantal zu annektieren. Damit würden sowohl die Resolutionen der Vereinten Nationen als auch die Urteile des Internationalen Gerichtshofs, wonach diese Siedlungen illegal sind, aufgehoben.

Der Zugang zu den verbleibenden, verstreuten Teilen des palästinensischen Territoriums würde sowohl am Boden als auch in der Luft von israelischen Streitkräften kontrolliert werden, was der Idee der palästinensischen Staatlichkeit wenig Wert gäbe. Außerdem stellen die Anforderungen an diese sogenannte Staatlichkeit eine schwere Belastung für die Palästinenser dar und würden ihnen weiterhin grundlegende politische, wirtschaftliche und Menschenrechte verweigern. Darüber hinaus würde das Rückkehrrecht der palästinensischen Flüchtlinge des Krieges von 1948 gemäß der Resolution 194 der Generalversammlung der Vereinten Nationen aufgehoben.

Der Plan macht palästinensische Ansprüche auf Jerusalem zunichte und ermöglicht die israelische Kontrolle über die Stadt und ihre Umgebung, indem er den vielen Muslimen und Christen, die seit Jahrhunderten dort leben, den Zugang und die Kontrolle verwehrt.

Es ist daher offensichtlich, dass der Vorschlag sowohl die palästinensischen Rechte als auch das Völkerrecht und den Konsens über den Frieden im Heiligen Land missachtet.

Die WGRK engagiert sich für Gerechtigkeit und Frieden im Nahen Osten und wurde von ihren Mitgliedern aufgefordert, den Schrei des palästinensischen Volkes, insbesondere der christlichen Gemeinschaft, bekannt zu machen, da „die Integrität des christlichen Glaubens und der christlichen Praxis auf dem Spiel steht“ (Beschluss 55, Vollversammlung von 2017 ).

Wir rufen unsere Mitgliedskirchen, die breitere christliche Gemeinschaft und die internationale Gemeinschaft auf, für den Frieden im Nahen Osten zu beten und sich dafür einzusetzen. Wir rufen ferner die Christen und die internationale Gemeinschaft auf, sich für das palästinensische Volk einzusetzen und sein Leid bekannt zu machen.

Wir rufen ferner die Mitgliedskirchen und Organisationen, die sich in entsprechender Lage befinden, dazu auf, sich bei ihren Regierungen aktiv für einen gerechten Friedensplan einzusetzen, der das Völkerrecht und die Rechte des palästinensischen Volkes berücksichtigt.