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Ihr alle nämlich, die ihr auf Christus getauft wurdet, habt Christus angezogen. Da ist weder Jude noch Grieche, da ist weder Sklave noch Freier, da ist nicht Mann und Frau. Denn ihr seid alle eins in Christus Jesus.
. – Galater 3, 27-28 (Zürcher)

Die Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen (WGRK) ruft dazu auf, sich am 107. Internationalen Frauentag, am 8. März 2018 kräftig an der Förderung der Gender- Gerechtigkeit zu beteiligen.

„Dieser Tag ermutigt Frauen, das Schweigen und die Furcht, sich zu Wort zu melden, zu durchbrechen. Heute stehen wir als Weltgemeinschaft zusammen mit allen Frauen, ob in der Kirche oder um uns herum, die kämpfen und wir schließen uns ihrem Kampf an, der auch unser Kampf ist“, sagt Najla Kassab, Präsidentin der WGRK.

„Unsere Stimme wird in der Familie und am Arbeitsplatz als Fürsprecherin für Kinder und die Verletzlichsten gebraucht“, sagt Lisa Vander Wal, eine der drei weiblichen Vizepräsidentinnen der WGRK. „Ich glaube, dass wir in der Lage sind, den Mächtigen in einer Weise die Wahrheit zu sagen, wie es Männer häufig nicht können. Ich bin vielen starken Frauen dankbar, die mir Christus ähnliche Züge und reifen Glauben vorgelebt haben.“

Gender-Gerechtigkeit ist laut dem Bericht des World Economic Forum von 2017 noch 200 Jahre entfernt. Aber eine Entwicklung in Richtung größerer Gleichheit zwischen den Geschlechtern ist dank der weltweiten Aktivitäten für Frauenrechte wie z.B. #MeToo und #TimesUp im Gange.

„Das ist ein Tag, an dem alle Welt sich zusammenschließt, um auf Praktiken hinzuweisen, die zur Entmenschlichung von Frauen führen“, meint Najla Kassab. „Das ist ein Tag, der Frauen ermächtigt, ihren Wert durch die Augen Gottes zu sehen und sich gegen Gender- Ungerechtigkeit auszusprechen. Jedes Land bringt den Kampf anders zum Ausdruck. In diesem Jahr ruft die internationale Gemeinschaft Frauen auf, am 8. März in einem Streik eine Stunde lang die Arbeit niederzulegen, um der Welt zu zeigen, für wie selbstverständlich man Frauen hält und wie ungut die Dinge stehen und dass der Kampf weitergeführt werden sollte.“

Die WGRK hat sich durch verschiedene Programme und Projekte, einschließlich ihres Stipendiums für die theologische Ausbildung von Frauen, zu Gender-Gerechtigkeit verpflichtet.

Die Glaubenserklärung zur Frauenordination, die 2017 von der Generalversammlung der WGRK verabschiedet wurde, „bezeugt unsern Glauben, dass Männer und Frauen gleichermaßen im Bilde Gottes geschaffen sind und darum mit demselben Respekt und der gleichen Würde behandelt werden sollten. … Sie zeugt von unserer jahrhundertelangen Erfahrung , dass Gott sowohl Frauen als auch Männer in den Dienst geistlicher Leitung berufen hat und ihnen die Gaben und Fähigkeiten gegeben hat, diese Rollen auszuführen. …Die Kirchen der WGRK verpflichten sich selbst, jetzt gemeinsam Frauen ins ordinierte Amt aufzunehmen, wenn sie diese Berufung erfahren haben und die Gaben aufweisen, die für Leitungsaufgaben und den kirchlichen Dienst nötig sind. Ihr Einsatz und ihre Bezahlung wird auf derselben Grundlage festgelegt werden, wie es bei Männern der Fall ist.“

„Ich meine, dass dieser Tag wichtig ist und dazu dient zu betonen, dass Gott Frauen beruft und befähigt, wichtige und bedeutende Arbeit in der Kirche und in der Welt zu verrichten“, sagt Vander Wal.

Die Generalversammlung von 2017 hat die Organisation auch damit beauftragt, bis 2019 eine Policy für Gender-Gerechtigkeit im Zusammenwirken mit ihren regionalen Räten zu entwickeln, damit der Gebrauch dieser Policy als Praxis der gesamten Gemeinschaft von Kirchen gefördert und verbreitet wird und Fragen geschlechtsorientierter Gewalt in Welt und Gesellschaft beim Namen genannt werden.

Der Internationale Tag der Frauen ist ein Gedenktag und ein starker Aufruf um Gender- Inklusivität zu fördern. Das Thema dieses Jahres ist ein kräftiger Aufruf zu #PressforProgress, der ganze Gemeinschaften weltweit motivieren und vereinen soll.