Stephen Brown
Die Weltgemeinschaft der Reformierten Kirchen (WGRK) appelliert an den bevorstehenden G20 Gipfel der führenden Wirtschaftsländer, das Pariser Klimaabkommen zu unterstützen. Dies nach der Entscheidung des US Präsidenten Trump, sich aus dem Vertrag zurückzuziehen.
Der Aufruf kam am 3.Juli in einer Sitzung der Generalversammlung in Leipzig, Deutschland, in der mehr als 225 protestantische Kirchen aus aller Welt vertreten sind. Er geht an den G20 Gipfel vor dessen Zusammenkunft in Hamburg vom 7. bis 8 Juli.
„Wir möchten die Nationen der Welt ermutigen, unseren Präsidenten zu ermutigen und die Kirchen in aller Welt, die Kirchen in den USA zu ermutigen, dahingehend zu arbeiten,“ sagte Bruce-Gillette von der Presbyterianischen Kirche (USA) als er diese Aktion vorschlug.
„Wir befinden uns alle im gleichen Boot”, sagte er. „Das Pariser Klimaabkommen ist in Bezug auf Leben und Gerechtigkeit für jeden einzelnen Menschen sowie für Gottes Schöpfung äußerst wichtig.“
Dieser Appell an G20 ist Teil einer Reihe von Empfehlungen zu Gerechtigkeitsanliegen, die der Generalversammlung vom 29. Juni bis 7. Juli vorgelegt werden. Die G20 Länder haben die Verantwortung, „Leben und Gerechtigkeit“ für jeden Menschen in der Welt zu garantieren, so die Generalversammlung.
Sie kam überein, dass die WGRK weiterhin bei internationalen Organisationen für Themen der Wirtschafts- und Umweltungerechtigkeiten, gegen Menschenhandel und Militarisierung, für Frieden und Versöhnung, gegen Fremdenhass und Fundamentalismus eintreten wird.
Die Generalversammlung betonte auch, dass eine der Prioritäten der WGRK die Veränderung des internationalen Finanzsystems sei und sie für eine neue internationale Finanz- und Wirtschaftsarchitektur arbeiten wolle.
Der Ruf nach einer solchen neuen Architektur erfolgte nach der Finanzkrise 2008 und wurde 2012 bei einem Treffen in Sao Paulo, Brasilien bestätigt, das damals die WGRK mit Partnerorganisationen einberief.
Der Arbeitshorizont soll erweitert werden, um „Macro-Wirtschafts- und Ökologiefragen mit einzubeziehen und um auf neue ideenreiche Alternativen zum gegenwärtigen Wirtschaftssystem“ hinzuarbeiten.
Die Generalversammlung betonte, dass die Hauptbereiche der WGRK-Gerechtigkeitsarbeit Wirtschafts-, Umwelt-, Gendergerechtigkeit und inklusive Gemeinschaften sein sollen.
2004 hat der Reformierte Weltbund – der Vorläufer der WGRK –die Accra-Erklärung beschlossen. Darin rief er zu einer Glaubensverpflichtung angesichts der wirtschaftlichen Ungerechtigkeiten und der ökologischen Zerstörung auf.
Die Accra-Erklärung warnte vor der Konzentration von Wirtschafts-, Kultur-, politischer und Militärmacht zu einem Herrschaftssystem der mächtigen Nationen zu Schutz und Verteidigung ihre eigenen Interessen. Dieses System wird „Imperium“ genannt.
In Leipzig beschloss die Generalversammlung, dass sich die WGRK nach den Richtlinien der Accra-Erklärung auf die besondere Art und Weise konzentrieren soll, in der das Imperium uns und den Kontext, in dem wir leben, verändert.
Dies führte zur Erkenntnis, „dass zwar einige unserer Kirchen vom Imperium profitiert haben, andere aber dessen Auswirkungen tief und leidvoll zu spüren bekommen.“