News

Setri Nyomi, Interims-Generalsekretär der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen (WGRK), hielt am 25. April auf der Vollversammlung des Reformierten Bundes in Berlin einen Vortrag mit dem Titel „Reformierte Identitäten – eine globale Perspektive“. 

In Anlehnung an das Thema der Versammlung ging Nyomi auf zwei ihrer Dimensionen ein:

  1. Wenn wir von Identität sprechen, haben manche die Vorstellung, dass wir uns auf eine spezielle Art und Weise als reformiert bezeichnen könnten, die uns von anderen Religionsgemeinschaften oder anderen christlichen Konfessionsfamilien unterscheidet. Zum Beispiel, indem wir einen klaren Unterschied zwischen Reformierten und Lutheranern oder Reformierten und Römischen Katholiken machen.
  2. Die Frage der Identität im Singular im Gegensatz zu Identitäten im Plural. Gibt es eine einheitliche Identität, die reformierte Kirchen haben und die weltweit oder sogar national in einem Land erkennbar ist?

 

„Wir zögern nicht mit der Behauptung, dass wir uns als Reformierte immer reformieren – Unter dem Einfluss der verschiedenen Zeitalter und Epochen sowie der kulturellen Kontexte und existenziellen Herausforderungen, in denen wir uns befinden, sind wir eine Familie von Kirchen und werden dennoch nicht immer die Dinge auf dieselbe Weise tun wie unsere Vorfahren im 16. Jahrhundert“ sagte Dr. Nyomi „Oder die reformierte Kirche in Hannover wird sich nicht immer so verstehen wie die reformierten Kirchen in Vanuatu oder in Anloga, Ghana oder in Buenos Aires, Argentinien.  Wir sprechen also über Identitäten.“

„Wir schätzen auch unsere ökumenischen Orientierungen.“ Sagte er „Daher ist das Festhalten an Besonderheiten als Zeichen, das uns von anderen unterscheidet, nicht Teil unserer Werte.“

Nyomi nannte acht Punkte, die wichtig sind, um zu verstehen, „wer wir als Reformierte sind“:

  1. Glaubensbekenntnisse, Erklärungen und Katechismen – große Bekräftigungen dessen, was wir glauben und wie wir auf die Zeichen der Zeit reagieren
  2. Einheit des Reiches Gottes – nicht Weltliches und Gottliches als getrennte Einheiten.
  3. Das christliche Leben ist eine Berufung – das Priestertum aller Gläubigen.
  4. Wir leben unsere Berufung, indem wir Wert auf unsere Einheit legen – geeint in Christus, aber wir anerkennen die Tatsache, dass wir mit verschiedenen Stimmen in unterschiedlichen Kontexten innerhalb dieser Einheit agieren.
  5. Wir leben aus dem Wort Gottes – die Heilige Schrift prägt unsere theologischen Formulierungen und bestimmt unser soziales Engagement.
  6. Das Wort Gottes bleibt im Zentrum des Gottesdienstes – während die Sakramente der Taufe und des Heiligen Abendmahls uns in die Familie bringen und uns in der Familie als Gottes Gnadenmittel erhalten.
  7. Es ist Gottes Gnade, die uns in Christus befreit – nicht unsere Werke.
  8. Freiheit und Verantwortung – Die Freiheit, die wir in unserer Beziehung zu Gott haben, befreit uns, uns selbst und andere als Menschen mit Gaben und Schwächen anzunehmen.

 

Nyomi schloss mit einer Liste reformierter Gemeinsamkeiten, zu denen das Bekenntnis zur Einheit in Christus bei gleichzeitiger Anerkennung unserer Verschiedenheit, das Nicht-Schweigen angesichts des Bösen und des Leids und ein Leben in Dankbarkeit gegenüber Gott gehören.