„Willkommen am einem Ort der Reformation“, so begrüßte Oberbürgermeister Burkhard Jung die rund 1.000 Delegierten der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen im Leipziger Rathaus. Jung spielte damit auf die sogenannte „Leipziger Disputation“ aus dem Jahr 1519 an, bei der sich Martin Luthers Konflikt mit der römisch-katholischen Kirche noch einmal deutlich verschärfte. Der Oberbürgermeister erinnerte ebenso an die friedliche Revolution von 1989. „Ich danke den Menschen, die damals hier gebetet haben und auf die Straße ge-gangen sind. Nur so ist es möglich, dass wir uns hier heute treffen.“
Christen evangelisch-reformierter Prägung aus über hundert Ländern tagen noch bis zum 7. Juli in Leipzig zur Generalversammlung, die alle sieben Jahre statt findet. Jung betonte, er sei stolz, dass für das internationale Treffen diesmal Leipzig als Tagungsort gewählt wurde: „Das passt einfach. Wir haben hier eine große Tradition, was Konferenzen angeht. Und wir begrüßen gern Menschen aus allen Kontinenten.“
Er verwies auf die großen Söhne der Stadt, etwa Johann-Sebastian Bach oder Felix Men-delssohn Batholdy. Auch hob er die Bedeutung der Universität Leipzig hervor, die schon 1519 zur Disputation einlud.
Für die Weltgemeinschaft Reformierter Kirche dankte Präsident Jerry Pillay dem Oberbür-germeister für die Gastfreundschaft. Im Anschluss an den Empfang wurde die Ausstellung „Global Players for God and World“ eröffnet, die ab jetzt sechs Wochen lang in der Wan-delhalle des Neuen Rathauses zu sehen sein wird. Geschichten, Dokumente und Bilder zei-gen, wie reformierte Christen auch 500 Jahre nach Luther, Calvin und Zwingli an der Er-neuerung ihrer Kirche mitarbeiten und sich für eine gerechtere Welt einsetzen.
(by Bernd Becker)